Vorbereitung
Als wir unseren Peugeot Boxer L3H3 bekamen, waren die Wände innen mit Alu verkleidet und rundherum Airline-Schienen angebracht.
Um dort hinter zu schauen und eine spätere Isolierung anzubringen, musste n diese Dinge demontiert werden. Ich habe einiges an Stunden damit verbracht, da alles fest vernietet war und ich alle Nieten „aufbohren“ musste. Mein Elan und auch meine Bohrer waren fast aufgebraucht, als ich alles gelöst hatte.
Dann musste der Boden raus. Dieser war noch recht gut erhalten und wir wollten ihn erhalten und wiederverwenden. Da er „drei-geteilt“ war, ließ er sich recht gut entfernen.
Erste Schritte
Und dann war er „nackig“, unser VAN. Ausfegen und Aussaugen waren dran, damit der gröbste Dreck entfernt wurde. Danach Maske auf und mit Bremsenreiniger alle Metallteile abwaschen. Da zeigte sich schon hier und da so manche Stelle, welche „nachgebessert“ werden musste. Bei einigen war es „nur“ Flugrost, bei anderen war der Rost schon etwas fortgeschritten.
Mit einem Akku-Schrauber und einem entsprechenden Drahtbürsten-Vorsatz ging ich der Sache auf den Grund. Alles wieder saugen und anschließend mit Bremsenreiniger säubern. Dann kam Grundierung und Farbe drauf.
An Alle, die planen ein VAN auszubauen: Plant die doppelte Zeit für diese Arbeiten ein. Man findet immer wieder neue Stellen …
Es geht (langsam) voran
Wir hatten uns schon auf Papier einen groben Plan gemacht, wo welche Strom- oder Wasserleitung hinkommen sollte, also zog ich schon einmal die Hohlrohre dafür ein. Dann führte ich die Kabel in die Hohlrohre ein, um sie später anschließen zu können.
Isolierung Boden
Nachdem zum X-ten Male alles ausgefegt, ausgesaugt und mit Bremsenreiniger gereinigt wurde, haben wir für die Unterfütterung – und der damit verbundenen Isolierung – der Bodenplatte ausgemessen und verklebt. Für diese hatten wir uns auf imprägnierte Dachlatten entschieden. Diese wurden mit DEKAsyl auf dem Boden angebracht. Die Zwischenräume wurden mit Armaflex 19 mm aufgefüllt. Die Übergangsstellen vorher rundherum mit 6mm Armaflex versiegelt.
Dann wurde der unterste Rand im Laderaum in einer Höhe von 10 cm mit 19 mm Armaflex beklebt. Jetzt kam die alte, gesäuberte Bodenplatte wieder hinein. Dadurch, dass wir die Streifen mit Armaflex ringsherum gemacht hatten, war der Abschluss sauber und die Platte saß fest. Zusätzlich wurde sie von oben mit der Unterlattung verschraubt.
Öffnungen für die Fenster
Jetzt ging es ans Blech. Mit Zollstock, Wasserwaage und Edding wurden die Plätze für die zukünftigen Fenster festgelegt und markiert.
Hier gibt es etwas zu beachten, was mir leider entfallen war. Wir hatten hinten rechts ein Fenster (https://belluna.eu/kategorie/fenster/) geplant in 900×500 mm. Die Öffnung war angezeichnet und ausgeschnitten, das Fenster ausgerichtet und eingeklebt. Das sah sehr gut aus. Die Fenster waren genau, wie wir sie uns vorgestellt hatten.
Jetzt kommen wir zu dem Problem. Es wurde warm im VAN, als die Sonne herauskam. Folglich stellte ich das Fenster auf, um etwas Luft ins Fahrzeug zu lassen. Jetzt wollte ich die Schiebetür öffnen und konnte sie gerade noch vor Zusammenstoß mit der ausgestellten Fensterscheibe bremsen.
Bei der Planung hatten wir nicht beachtet, wie weit die Schiebetür auf geht und so beinahe das Fenster eingebüßt. Also: Darauf achten, oder …
Ein Stopper muss her
Das war echt peinlich, ist aber nochmal gut gegangen. Zufällig hatte ich ein ca. 30 cm langes Stück Hartgummi. Dies passte genau in die Führungsschiene in der Mitte der Schiebetür. Also sägte ich mir ein passendes Stück ab, bohrte ein Loch in die Mitte und schob es in die Führungsschiene. Dann probierte ich, wo das Teil hin musste, damit die Schiebetür vor dem Fenster abgebremst wurde. Loch ins Blech, Schraube durch, fertig. Hält klasse und fällt nicht auf. Puh, Glück gehabt!
Öffnungen im Dach für MaxxFan & Co.
Nun kommt wieder einmal ein Kapitel, welches viel Zeit und (Lehr-) Geld gekostet hat.
Das erstem, was man macht, bevor man so eine Aktion startet, man schaut etliche Videos bei YOUTUBE an, um zu erfahren, wie es geht (oder gehen soll, oder auch nicht).
Das Dach des SEVEL verfügt für die Stabilität sogenannte Sicken, dadurch ist das Dach nicht glatt. Um jetzt einen „glatten“ Einbaurahmen einer Dachhaube dicht abschließend zu bekommen, müssen diese Sicken „ausgeglichen werden. Hier für gibt es im Internet viele Lösungsvorschläge. Ich habe zwei davon ausprobiert um „Geld“ zu sparen. Gleich vorweg: MACHT ES NICHT!
Als erstes habe ich mir mit der Oberfräse eine Unterkonstruktion aus wasserfest verleimter Holzplatte gefräst, ordentlich mit SIKAflex verklebt und abgewartet. Es war nicht dicht. Nachgebessert … immer noch nicht dicht.
Zweiter Versuch. Ich habe mit Plättchen aus Plexiglas geschnitten und diese passend in die Sicken eingeklebt. Dachluke wieder drauf und abgewartet. Okay, wieder nicht dicht.
Letztendlich habe ich auf „passende“ Lösungen zurückgegriffen. Die Preisspanne war von 25,00 – 60,00 Euro pro Stück. Eingeklebt und dicht.
DIY-Dachträger aus „Bosch“-Profilen 40×40 mm
Ein Dachträger war schon von Anfang an geplant, da dieser die Solarpanels aufnehmen sollte. Auch hier schaute ich mir diverse Lösungen in YOUTUBE an.
Es gibt bei den Profilen eigentlich nicht viel zu beachten, aber bei den Dachträgern, wo die Profile mit den Halterungen auf dem Dach verbunden werden.
Ich habe mich für DELTA VAN Pilzkopfhalter entschieden. Diese sind sehr gut gearbeitet und sitzen fest mit dem Dach verbunden, bieten außerdem die Möglichkeit den Träger in zwei Höhen zu montieren. Bei einem H3 kommt es auf jeden Zentimeter an, den man sparen kann.
Das Thema „Höhe“ ist die eine Sache, die zweite ist hier das Gewicht. Ich habe meinen Dachträger aus 40×40 mm Elementen gemacht, heute würde ich es wieder machen, aber in 30×30 mm! Das spart einige Kilos.
Bei unserer Planung hatten wir im hinteren Bereich des Daches von Anfang an den MaxxFan über den Betten eingeplant. Auf der rechten Seite mittig des Daches war eine Dachhaube mit Lüfter für die Küche geplant. So ergab sich, dass wir Platz für 3 Solarpanels mit je 200 Watt hatten. Auch hierüber sollte man bei der Planung drüber nachdenken.
An dem Dachträger wurden dann die Solarpanels und Scheinwerfer befestigt. Bevor man diese jedoch fest montiert, sollte man sich Gedanken machen, wo die Öffnungen hinkommen für die Kabel der Solaranlage und die der Beleuchtung, die durch das Dach geführt werden.
Hier sollte man dann eventuell auch darüber nachdenken, wo die Elektrik mit den Akkus nachher sitzt.
Isolierung Seitenwände und Dach
Nachdem alle Fenster eingesetzt waren, kam die restliche Innenisolierung mit Armaflex 19 mm dran. Dann die Isolierung der Decke.
Vor der Isolierung haben wie eine Unterkonstruktion für die Anbringung der Decke verschraubt. Diese Holzunterkonstruktion (imprägnierte Dachlatten) wurde dann zusätzlich mit 6 mm Armaflex verkleidet.
Deckenverkleidung
Für die Deckenverkleidung entschieden wir uns für nordische Fichte, Nut und Feder. Unser Holzhändler des Vertrauens hatte eine Charge in 4 m Länge und nur 6/8mm Stärke da. Die sah nicht nur gut aus, sondern war auch relativ leicht. Die Verarbeitung ging schnell und einfach.
Die Markise
Und wieder ein Kapitel in dem es um viel verlorene Zeit und Geld geht – unsere Markise.
Als wir unser WoMo planten stand auch fest, dass wir eine Markise haben wollen. Sie sollte ca. 375 cm lang und in schwarz sein. Also Preise verglichen und im Internet geschaut. Preislich fiel uns die FIAMMA F45S sofort ins Auge. Eine passende Halterung für den „Ducato“ würde es auch geben.
Die erste Markise kam, die Halter auch. Dann haben wir sie montiert. Die Markise war defekt. Der Antrieb der Kurbel fuhr die Markise nur 10 cm raus oder rein. Alles wieder runter, einpacken und verschicken.
Der Verkäufer meinte, es wäre einfacher, wenn wir die Markise zu einem Fachhändler in unserer Nähe bringen und das als Garantie abrechnen lassen würden. Also habe ich diverse Händler angerufen und angeschrieben, aber nur einer hat sich gemeldet.
Die Rückmeldung war aber anders als erwartet. Der Händler hat uns dann erklärt, dass diese Halterungen nicht für den H3 geeignet sind (Shit … – Löcher umsonst ins Blech gebohrt). FIAMMA hat aber modifizierte Halter angekündigt.
Also wurde die Markise ausgetauscht und die neuen Halter bestellt. 4 Monate später kamen die Halter. Angebaut (und wieder Löcher gebohrt) und versucht die Markise einzuhängen. Es waren die falschen geliefert worden. Diese waren für einen Ford H3. Alles wieder abgebaut, eingepackt und in die Kleinanzeigen.
Dann eine von Thule gekauft, angebaut, passt und funktioniert auf Anhieb. NIE WIEDER FIAMMA.
Reichlich Löcher im Dach und so manche Erfahrungen reicher waren wir dann glücklich mit unserer Markise.
Stromversorgung
Das meiste Geld ging jedoch für unsere Solaranlage und den beiden LiFePo4 Akkus drauf. Aber gerade hier sollte man nicht sparen, um einigermaßen autark zu sein. Genau dies hat sich in unseren bisherigen Reisen bewahrheitet.
Da ich selbst nichts mit der Elektrik am Hut hatte, habe ich reichlich recherchiert und Videos angeschaut. Letztendlich kamen nur bewährte Markenprodukte und erprobte Teile in Frage.
Wir wollten gleich „das Beste“ herausholen, so dass wir nicht noch einmal um- / aufrüsten müssten. Somit schaute ich gleich nach 200 W Mono Solarmodulen. Und ich hatte Glück. Nicht nur, dass sie 200 W Leistung bringen sollten, sondern auch, dass sie ideal zwischen unsere Halterungen des Dachträgers passten. Wir kauften zwei Stück und einen MPPT Laderegler.
Mittlerweile wurde hier ein Upgrade vorgenommen, heute sind es zwei 2 Stück LiFePo4 mit je 200 Ah, welche verbaut sind sowie drei Stück Panels mit je 200 Watt.. Unsere große Skandinavien-Tour in 2023 zum Nordkap hat uns gezeigt, wie schön es ist autark zu sein.
