Ein VAN muss her …
Nachdem nun feststand, dass wir uns kein WoMo von der Stange holen und leisten konnten, standen wir vor der Qual der Wahl.
Nach einigen Vergleichen kamen wir auf zwei für uns in Frage kommenden Fahrzeuge:
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- Ford Transit H3
- Fiat Ducato / Citroen Jumper / Peugeot Boxer als H3
Eine Grundbedingung meiner Chefin war, dass das Fahrzeug nicht länger als 6m sein sollte – schließlich wolle sie es auch mal fahren und in eine Parklücke sollte es auch noch passen. Es sollte nicht untermotorisiert sein und kein „AdBlue“ nutzen müssen. Klimaanlage war ein Muss, Tempomat sollte auch sein.
Nachdem wir uns einige Ausbauten von VANs im Internet angeschaut hatten, viel der Ford auch raus. Wir wollten gerne Längsbetten und da war dann der Transit zu eng für weitere Ausbauten.
1. Versuch
Also schauten wir in den Automärkten und fanden einen Peugeot Boxer 3.0 L3H3 in Silber bei einem Händler. Ich rief ihn an und er teilte mir mit, er sei gerade im Urlaub, würde aber Montag wiederkommen. Es wäre kein Problem, er weiß ja nun Bescheid.
Wir wollten uns dann am Montag treffen und ich das Fahrzeug Probe fahren, bezahlen und mitnehmen.
Am Freitag vor dem Termin schaute ich dann zufällig noch einmal auf die Seite des Händlers und … der Wagen war weg. Ich rief ihn an und er teilte mir mit, dass der Mitarbeiter das Auto wohl verkauft hätte. Wieder Zeit verloren …. Ärgerlich.
2. Versuch
Etwas später entdeckten wir dann einen Ducato L3H2 in „Post-Gelb“ bei einem Händler in der Nähe von Würzburg. Dieser hatte nur 89.000 km gelaufen und sollte 12.900 Euro kosten. Die Ausstattung und Beschreibung klang vielversprechend, also machten wir einen Termin und fuhren mit einem Freund dort hin.
Als erstes fehlte es an der zum Teil angepriesenen Ausstattung. Dann wollten wir eine Probefahrt machen. Da saßen die Bremsen fest. Als es dann endlich zur Probefahrt ging, beschleunigte der Motor nicht. Und als Krönung teilte uns der Händler dann mit, er würde nur an Gewerbe oder Export verkaufen. Davon war vorher kein Wort erwähnt worden. Wieder Lehrgeld bezahlt.
3. Versuch
Dann vergingen noch einige Wochen, als ich dann unseren „Dobby“ zufällig fand. Problem: Er stand in Wien.
Er hatte einiges mehr als wir uns gewünscht hatten, nur leider keinen Tempomat. Der Peugeot Boxer L3H3 war mit 15.000 € inseriert, war EZ 02.2015, hatte 142.000 km gelaufen, 150 PS, verstärkte Federn hinten, Klimaanlage, Multimedia-System mit DAB und Navi.
Ich telefonierte mit dem Verkäufer und vereinbarte mit ihm, dass wir uns am nächsten Tag morgens in Wien treffen würden.
Da es die Zeit von Corona war, war es nicht schwer eine Fahrkarte für den ICE zu bekommen, also für ich noch am gleichen Tag nach Wien. Ich übernachtete im Hotel am Bahnhof. Das war dann der Horror.
Nachts wurde ich wach und schaute aus dem Fenster – es schneite, und wie!! In dieser Nacht hat es so viel geschneit, wie in den letzten 7 Jahren nicht. Als ich morgens aufstand hatten wir 30 cm Neu-Schnee.
Ich wollte duschen, aber weder Heizung noch Warmwasser gab es. Dann wollte ich zum angebotenen (und bereits bezahlten) Frühstücksbuffet. Fehlanzeige, der Speisesaal war nicht geöffnet. Es gab wohl nur drei Gäste.
Hoffentlich wird der Tag besser …
Zur vereinbarten Zeit kam der Verkäufer und holte mich am Hotel ab. Ich machte eine Probefahrt und dann ging es zur Tankstelle. Dort fuhr der Verkäufer das Fahrzeug in eine Waschbox und wusch das Fahrzeug. Dann zeigte er mir zwei leichte Beschädigungen. Letztendlich habe ich das Fahrzeug dann für 14.000 € gekauft.
Die Rückfahrt
Das Fahrzeug hatte Winterreifen aufgezogen und ein Satz Alu-Felgen mit neuen Sommerreifen lag noch hinten im Laderaum, also war ich guter Dinge, trotz des hohen Schnees.
Bevor ich nach Wien fuhr, hatte ich im Internet recherchiert, ob und wo man mir einen Tempomat nachrüsten könnte und was dies kosten würde.
Peugeot lehnte es ab einen Tempomat nachzurüsten. In den Kleinanzeigen fand ich dann eine Anzeige, wo jemand die Nachrüstung des Tempomaten anbot. Hebel und Einrichtung / Freischaltung in der Software sollten 230,00 Euro kosten. Diesen kleinen Umweg auf dem Weg nachhause nahm ich gerne in Kauf. Die ganze Aktion dauerte inkl. Testfahrt keine 30 Minuten. Dies sollte die erste große sinnvolle Anschaffung sein, welche wir für unseren Dobby tätigten.
Spät abends kam ich dann zufrieden zuhause an. Der Wagen hatte bis dahin all meine Erwartungen erfüllt und zum Teil übertroffen.
Unsere erste „große Fahrt“ mit Dobby
Wir hatten geplant am darauffolgende Wochenende nach Dänemark zu fahren. Dort hatten wir eine Hütte gemietet. Eigentlich wollten wir unseren Opel nehmen, aber ich überredete meine Chefin, dass wir Dobby nehmen sollten, dann kann sie auch mal fahren und ein Gefühl für die Größe und das Handling bekommen. Letztendlich ist sie auf dieser Reise 60 % der Strecken gefahren. Sie war auch begeistert.

Ein Nachteil haben wir aber bei dieser Tour festgestellt: die Doppelsitzbank. Sie war starr und ließ sich nicht verstellen, absolut rückenunfreundlich.
Als wir dann wieder zuhause waren, durchforstete ich die Kleinanzeigen und Verkaufsplattformen nach einem Einzelsitz für die Beifahrerseite. Ich musste feststellen, dass diese
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sehr selten zu finden sind
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vollkommen überteuert (zu der Zeit ca. 1.900 €) angeboten wurden, oder
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vollkommen runtergeritten waren
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Durch Zufall fand ich dann einen im Umland von Hamburg. Der Verkäufer wollte faire 600€ dafür haben. Ich zahlte in mit 100€ an und wir fuhren Tage später in Richtung Hamburg um ihn abzuholen. Es stellte sich heraus, dass der Sitz tadellos war, über eine Lordosenstütze verfügte und gerade neu aufgepolstert wurde. Die Überraschung war aber, dass der Verkäufer uns noch 100 € entgegen kam, da wir eine so weite Anreise hatten und er im „weiten Land“ wohnte. Dies war die zweite große sinnvolle Anschaffung war.

Bei der Gelegenheit der Hinweis: Beim Aus-/Einbau von diesen Sitzen sind hohe Sicherheitsmaßnahmen zu beachten. Meine Vorgehensweise findet Ihr ausführlich im Thema „AUSBAU“ beschrieben.


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